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Ein Burnout ist ein Erschöpfungssyndrom, das sich über
längere Zeit schleichend durch Überforderung wie
Stress entwickeln kann. Häufig trifft es
gerade sehr engagierte Personen

Burnout-Prävention und Burnout-Behandlung scheitern häufig an der Umsetzung

Barrieren in der Burnout Therapie

Das Hauptproblem bei der Prävention oder Behandlung von Burnout ist nicht etwa in einem Mangel an sinnvollen und wirksamen Massnahmen - davon gibt es genug, und die allermeisten sind in der tagtäglichen Arbeit von Coaches, Ärzten oder Therapeuten tausendfach erprobt. Die wirkliche Schwierigkeit einer frühzeitigen Burnout-Behandlung liegt eher in der mangelnden Bereitschaft der Betroffenen, Burnout-Anzeichen als solche wahrzunehmen und selbst aktiv gegenzusteuern.

Das bedeutet, dass auch gut gemeinte Hinweise und Ratschläge Dritter (Partner, Familie, Kollegen etc.), die auf das drohende "Ausbrennen" aufmerksam machen und helfen wollen, vom Betroffenen i.d.R. bestenfalls als nette aber nicht ernstzunehmende Fürsorge-Bezeugungen aufgefasst werden, schlimmstenfalls aber als lästige Hilfsangebote oder sogar als Angriff, als Entwertung der Leistungsfähigkeit des Betroffenen, als Versuch einer Bevormundung oder einer durch Neid bzw. Missgunst motivierten Stigmatisierung als "behandlungsbedürftiger Kranker".

Die Einsicht kommt bei den Betroffenen oftmals erst dann, wenn die fortschreitenden Burnout-Symptome eine partnerschaftliche oder gesundheitliche Krise zur Folge haben. Erst dann reift bei ihnen der Gedanke, dass sie so wie bislang nicht weitermachen können. Doch selbst zu diesem Zeitpunkt ist die Bereitschaft, sich beispielsweise mittels einer Therapie helfen zu lassen, zumeist noch niedrig, da die Vorstellung, therapeutische Hilfe anzunehmen, von massiven Ängsten und Befürchtungen der Betroffenen begleitet wird: so z.B. von der Angst, als Versager dazustehen, oder der Angst, sich der eigenen inneren Leere stellen zu müssen, ferner die Befürchtung, anschliessend womöglich nicht mehr im bisherigen Job weiterarbeiten zu können und schlimmstenfalls nicht nur die Firma, sondern auch den Beruf wechseln zu müssen. Derartige Fälle kommen zwar vor, betreffen aber zumeist Menschen "im Endstadium" eines Burnout-Syndroms, bei denen der Übergang vom Burnout zu einer klinisch behandlungsbedürftigen Depression fliessend ist.

Entscheidend ist also eine frühzeitige Prävention vor den Folgen von Dauerstress. Das haben mittlerweile sogar die meisten Krankenkassen erkannt und bieten Informationen und Kurse zur Burnout-Prävention (zumeist als Spezialthema innerhalb des grösseren Handlungsfeldes "Stressprävention") an (vgl. hierzu die exemplarische Zusammenstellung von Matthaei 2008 1), S. 30ff.). Dies reicht von Online-Coaching-Programmen zur Stressprävention für Versicherte (wie das Programm "Smarter leben!" der DAK) über Online-Tests zur stressbezogenen Verhaltens- und Ressourcenanalyse (z.B. von der AOK im Rahmen des Programms "Alles in Balance") bis hin zu gesonderten Projekten und Angeboten zur Burnoutprävention wie beispielsweise das Teilnahmeangebot an einem Gruppenprogramm, im Rahmen dessen eine Analyse der eigenen Lebens- und Gesundheitssituation vorgenommen wird und die Teilnehmer bei der Entwicklung nachhaltiger Veränderungen im Gesundheitsverhalten unterstützt werden (so ein Angebot der Bundes BKK).

08.12.2012 - cmz


Fussnoten:

1) Matthaei, K. (2008): Evaluation eines Seminarkonzeptes "Work-Life-Balancing" zur Prävention von Burnout bei berufstätigen Müttern. Diplomarbeit an der Fakultät Life Sciences der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.