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Ein Burnout ist ein Erschöpfungssyndrom, das sich über
längere Zeit schleichend durch Überforderung wie
Stress entwickeln kann. Häufig trifft es
gerade sehr engagierte Personen

Stressabbau: externe Stressoren beseitigen und/oder den Umgang mit ihnen verändern

Stressabbau gegen Burnout

Die stressauslösenden Einflussfaktoren, die zu einem Burnout führen können, liegen sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Individuums. Nicht jeder Mensch geht mit externen Stressfaktoren (wie z.B. Zeitdruck, Aufgabenvielfalt oder Konflikte im sozialen Umfeld) auf die gleiche Weise um. - Einige Menschen werden durch ein und denselben externen Stressor stärker gestresst und psychisch beansprucht als andere.

Der individuell unterschiedliche psychische Beanspruchungsgrad (d.h. wie stark sich eine Person von einem Stressor gestresst fühlt) ist vom Grundprinzip mit dem unterschiedlichen Beanspruchungsgrad von physischen Belastungen vergleichbar, beispielsweise das Stemmen einer 30 kg-Hantel. In Abhängigkeit von Alter, Geschlecht, Körperform, Gesundheit bzw. körperlicher Unversehrtheit und Trainingsgrad (plus ggf. der richtigen Technik) fällt diese Aufgabe Menschen mit vorteilhaften körperlichen Voraussetzungen und (Kraft-)Ressourcen deutlich leichter als jenen mit einer ungünstigen physischen Ausgangsposition.

Analog spielen bei der Bewältigung psychischer Stress-Belastungen entsprechende psychische Voraussetzungen, Ressourcen und Fähigkeiten des Menschen eine wichtige Rolle. Wer beispielsweise eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung, ein hohes Grundvertrauen in sich und andere, eine insgesamt positive Lebenseinstellung sowie realistische Ziele und Erwartungen besitzt, hat eine weitaus bessere psychische Ausgangsposition für die Bewältigung von Stress als eine Person mit vielen Selbstzweifeln, grosser Unsicherheit, Misstrauen gegenüber anderen Menschen und überzogenen Erwartungen und Ansprüchen.

Da die Stressreaktion auf äussere Stressoren individuell unterschiedlich ist, wird bei vielen Behandlungsansätzen nicht nur auf eine Verminderung der "objektiven" externen Stressfaktoren am Arbeitsplatz abgezielt, sondern auch auf eine Verbesserung der subjektiven Stressbewältigungs-Strategien, den sog. "Coping"-Strategien (vom englischen Verb to cope = etw. bewältigen, zurechtkommen, mit etw. fertigwerden). Dem liegt die Annahme zugrunde, dass Menschen ihre individuelle Fähigkeit zur Bewältigung von Stress verbessern können, ähnlich wie sie durch gezieltes und wohldosiertes körperliches Training ihre physische Belastbarkeit erhöhen können.

Wie lässt sich Stress nun konkret reduzieren?

Es gibt zunächst den Ansatzpunkt der Verminderung externer Stressoren. Eine Verringerung der externen Stressoren am Arbeitsplatz bedeutet, die stressauslösenden Arbeitsbedingungen zu verändern.

Um den Stress am Arbeitsplatz zu verringern, kann man z.B.:

  • bei sozialen Konflikten lösungsorientierte Gespräche mit den Konfliktpartnern zu führen
  • bei einer Arbeitsüberlastung Arbeit so weit wie möglich zu delegieren bzw. auf mehrere Köpfe zu verteilen
  • ungerechtfertigte Kritik zurückzuweisen
  • bei fehlendem Feedback zur eigenen Arbeit eine solche Rückmeldung einzufordern
  • bei unklaren Aufgaben und widersprüchlichen Zielen um Klärung zu bitten
  • bei zu engen Deadlines einen Zeitaufschub zu fordern
  • bei fehlendem Knowhow eine entsprechende Unterstützung durch erfahrene Kollegen zu suchen
  • bei ständigen Unterbrechungen der Arbeit (z.B. durch Telefonanrufe, im Büro "vorbeischauende" Kollegen etc.) für regelmässige "geschützte Zeitfenster" (z.B. von 1,5 Stunden) zu sorgen, in denen weder Telefonanrufe noch Emails beantwortet werden und die Bürotür geschlossen bleibt; idealerweise beachtet man bei der Wahl der Zeitfenster noch den natürlichen Biorhythmus, d.h. man legt Aufgaben und Arbeiten, die volle Aufmerksamkeit verlangen, in die Tageszeit, in der man am besten "in Form" ist.

22.11.2012 - cmz